Page 9 - Ratgeber Heizen mit Holz
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Feinstaub BImSchV
und Austausch
auf dem Rückzug alter Anlagen
sorgen für geringe
Emissionen
Seit dem Jahr 2010 ist der Ausstoß in sionsschutzverordnung (1. BImSchV) moderne Festbrennstoffgeräte ausge- dürfen deshalb immer – auch bei Fein- Prüfinstituts durchlaufen, wie zum
Deutschland von Feinstaub aus häus- geschuldet. Diese Verordnung regelt, tauscht. Die heutige Generation von staubalarm – betrieben werden. Beispiel dem renommierten Fraunhofer
lichen Feuerstätten – Kaminöfen, Heiz- welche Emissionsgrenzwerte und Min- holzbefeuerten Öfen ist mit moderner Institut.
kaminen und Kachel öfen – deutlich destwirkungsgrade kleine und mittlere Verbrennungstechnik ausgestattet und Mit der Bundesimmissionsschutzver-
und zwar um rund ein Drittel gesunken. Feuerungsanlagen einhalten müssen. emittiert sieben- bis zehnmal geringere ordnung hat Deutschland europaweit Der Austausch alter Feuerstätten
Der Rückgang der Feinstaub emissionen Staubmengen als in den 70er-Jahren, die strengsten Emissionsgrenzwerte, ist in den vergangenen Jahren nach
ist insbesondere der erfolgreichen Rund zwei Millionen technisch veral- und das bei wesentlich verbesserten vor allem für Einzelraumfeuerungsan- klar definierten Übergangsfristen er-
Umsetzung der im Jahr 2010 in Kraft tete Holzfeuerstätten wurden seither Wirkungsgraden. Öfen, die nach dem lagen. Ein moderner Ofen (ab 1. Januar folgt. Die letzte dieser Fristen läuft
getretenen Novelle der Bundesimmis- stillgelegt, nachgerüstet oder gegen 1. Januar 2015 eingebaut wurden, 2015 errichtet) wird erst dann zugelas- 2024 ab und betrifft Anlagen, die vor
sen, wenn er strenge gesetzlich vorge- dem 22. März 2010 errichtet wurden.
schriebene Prüfverfahren, Prüfnormen Halten sie die Grenzwerte der 1. Stufe
76 % der Einzelfeuerstätten in Deutschland sind 10 Jahre und älter.
und Vorgaben erfüllt und wenn er die der 1. Bundesimmissionsschutzverord-
Bis 2024 müssen sie auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden!
5 %
3 %
„ In Ballungsgebieten ist der Straßen-
6 %
24 % Prozentuale Verteilung verkehr die dominierende Staubquelle.
der Öfen nach Erbauungsjahr:
[…] Eine weitere wichtige Quelle ist
die Landwirtschaft.“ (Umweltbundesamt)
vor 1950
19 % 1950 bis 1974
Emissionsgrenzwerte der 2. Stufe der nung (1. BImSchV) nicht ein, müssen
1975 bis 1984
1. Bundesimmissionsschutzverordnung sie ebenfalls ausgetauscht werden. 9 _
1985 bis 1994
(1. BImSchV) einhält. Den Nachweis, Voraussichtlich sind ca. vier Millionen
1995 bis 21.03.2010 dass die Grenzwerte eingehalten wer- Öfen bis zum Jahr 2024 davon betrof-
den, erbringt der Hersteller des Gerä- fen. Deshalb ist auch in den nächsten
ab 22.03.2010 bis 31.12.2018
tes durch die Typprüfung. Hierzu muss Jahren mit einem steten Rückgang der
der Ofen einen speziellen Test auf dem Emissionen aus Holzfeuerungen zu
43 %
Abgasprüfstand eines zugelassenen rechnen.